Archive for December, 2016

PM: Verbindung zwischen “Junge Alternative” und Germania

Thursday, December 15th, 2016

Die rechtsradikalen Junge Alternative Hessen-Aktivisten David Plantiko und Max Kolb wurden diesen November in Marburg geoutet.

Der Schüler David Plantiko ist Fan der Identitären Bewegung und hatte im Landesvorstand der Jungen Alternative (JA) Hessen den Posten des Beisitzers inne. Vor zwei Wochen (kurz nach besagtem Outing) verschwand sein Name jedoch aus der Auflistung.

Max Kolb ist ebenfalls Beisitzer der JA Hessen und hat auf der Liste der AfD im Kreis Homberg auf Platz 16 kandidiert. Des Weiteren ist er Mitglied der Marburger Burschenschaft Germania, welche aufgrund neonazistischer Umtriebe schon häufiger in den Fokus antifaschistischer Aktionen sowie der Öffentlichkeit geraten ist.

Die Sprecherin der Antifaschistischen Gruppe Merkava, Christa Smaol dazu:

“An Personen wie David Plantiko und Max Kolb wird offensichtlich, dass sich die Alternative für Deutschland nicht nur inhaltlich in Gefilden der extremen Rechten bewegt, sondern als Sammelbecken einer völkischen Rechten und Rechter verschiedenster anderer Schattierungen fungiert. Im hessischen Kontext bedeutet das vor allem eine Personalunion mit Identitären, Burschenschaftlern und Nazis, organisiert über die Junge Alternative. Diese wirkt als institutionalisierter Minimalkonsens, der Brücken schlägt: beispielsweise zwischen dem Deutsch-Nationalen David Plantiko, welcher sich auf Facebook gern oberflächlich israelsoliarisch gibt, aber gleichzeitig mit Max Kolb zusammenarbeitet. Der Antisemitismus von dessen Verbandsbrüdern, der Marburger Burschenschaft Rheinfranken, war jüngst unter anderem anhand ihres internen Lehrbuchs, der “Fuxenkladde”, öffentlich gemacht worden. Diesen stehen sie bekanntlich nicht nur ideologisch nahe.”

Hintergrundinfos:
AfD, Junge Alternative machen gemeinsame Sache mit der extremen Rechten (Nazis und Identitäre). Bundesweit, aber auch in Marburg:
https://naziwatchmarburg.noblogs.org/warum-die-burschenschaft-germania-kein-naziproblem-hat-sondern-eines-ist/

Germane Max Kolb in der FAZ:
www.faz.net/aktuell/politik/inland/die-jugend-wird-politischer-das-beispiel-marburg-14485530.html

Leak Rheinfranken Marburg, Stichwort „Die Juden – eine kritische Betrachtung“:
https://rheinfranken.noblogs.org/#__RefHeading__1028_1398679081
“Fuxenkladde”:
https://linksunten.indymedia.org/en/system/files/data/2016/12/6119634395.pdf

Outing David Plantiko
https://linksunten.indymedia.org/de/node/196441

Outing Max Kolb
https://linksunten.indymedia.org/de/node/196812

Buchvorstellung: Antisemitismus im “COMPACT”-Magazin

Thursday, December 8th, 2016

Am heutigen Donnerstag, dem 8. Dezember 2016, laden wir in die Kollektivkneipe “Havanna 8” zur Buchvorstellung mit Jonas Fedders: „Im Feindbild vereint. Zur Relevanz des Antisemitismus in der Querfront-Zeitschrift Compact“.

„Mein Name ist Jürgen Elsässer und meine Zielgruppe ist das Volk!“ – mit diesen Worten beginnt Jürgen Elsässer viele seiner Reden; egal, ob bei den Aufmärschen der völkisch-rassistischen Pegida-Bewegung, den verschwörungsideologischen Montagsmahnwachen oder den antifeministischen Protesten der „Besorgten Eltern“. Auch in seinem Magazin „Compact“ wird die Vereinigung verschiedener politischer Spektren praktiziert: Durch positive Bezüge auf rassistische Publizisten und die Neue Rechte auf der einen sowie auf Teile der Linkspartei und als „links“ geltende Proteste wie die Montagsmahnwachen auf der anderen Seite arbeitet das Magazin auf eine „Querfront“ hin. Konstitutiv für Inhalte der Zeitschrift ist der Glaube an eine alles umfassende Weltverschwörung. Bei einer genaueren Analyse zeigt sich, dass in einer Vielzahl der Artikel antisemitische Denk- und Argumentationsmuster aufgerufen und reproduziert werden. Der Antisemitismus fungiert in gewisser Hinsicht als „kleinster gemeinsamer Nenner“ gegensätzlicher politischer Strategien. Mit einer stetig wachsenden Auflage, engen politischen Kontakten und einem großen publizistischen Netzwerk nimmt die Compact die wohl größte Rolle unter den sogenannten „alternativen Medien“ ein. Aus den reaktionären Protesten der vergangenen Jahren schlug die Compact politisch und ökonomisch Kapital.

In dem Vortrag wird einer der Autoren des frisch erschienenen Buches „Im Feindbild vereint. Zur Relevanz des Antisemitismus in der Querfront-Zeitschrift Compact“ ausgehend von einer Übersicht über historische Querfront-Bewegungen eine inhaltliche und politische Einordnung der Zeitschrift vornehmen. Ein besonderer Fokus wird dabei auf ihren verschwörungsideologischen und antisemitischen Kern gelegt. Darüber hinaus sollen die Kontakte in die AfD, Pegida und friedensbewegte Proteste eingeordnet und ein Umgang mit dem zunehmenden Einfluss des Querfront-Magazins diskutiert werden.