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AfD Marburg Biedenkopf verbreitet antisemitische Karikatur

Saturday, January 7th, 2017

Aufklärung über die AfD bezüglich ihrer personellen und inhaltlichen Verstrickungen mit der radikalen Rechten wird von dieser gern als Denunziantentum dargestellt und benutzt, um bei Anhänger_innen gegen politische Gegner_innen zu hetzen.

So geschehen auch am 3. Januar 2017 auf der Facebook-Präsenz des AfD Kreisverbands Marburg Biedenkopf: Unter einem Artikel, in dem darüber berichtet wurde, dass ein Berliner SPD-Politiker Informationen über AfD-Anhänger, der gegen sogenannte „Nafris“ (Nordafrikaner) Stimmung machte, an deren Arbeitgeber_in weiterleitete.

Um die Diskussion anzuheizen kommentierte die AfD Marburg Biedenkopf mit einer Karikatur von Andreas Paul Weber:

Die abgebildete Karikatur spielt mit typisch antisemitischen Stilmitteln wie der Hakennase, was bei einer näheren Betrachtung des Zeichners jedoch nicht verwundert. Andreas Paul Weber war schon in den 1920er Jahren in der völkisch-nationalrevolutionären Bewegung aktiv. Die Repressalien, die er während des Nationalsozialismus erfuhr, waren nicht Ursache politischer Opposition, sondern Webers Unterstellung geschuldet, die NSDAP habe sich in der Weimarer Repubik den Juden untergeordnet . Ein weiterer seiner Kritikpunkte war die Tatsache, dass die NSDAP nicht durch einen Putsch sondern durch Wahlen sich legitimieren ließ.

Merkava-Sprecherin Christa Smaol:
„Andreas Paul Weber war ein offener Antisemit, der dem Nationalsozialismus der NSDAP zumindest auf dem Weg zur Machtübergabe nicht radikal genug war. Es ist nicht das erste Mal, dass die AfD durch solch antisemitischen Tendenzen auffällt. Auch wenn wir nicht der Auffassung sind, dass die AfD eine genuin antisemitische Partei ist, wird von Teilen immer wieder auf antisemitische Klischees und Argumentationsmuster zurückgegriffen; wie auch hier vom Ortsverband Marburg Biedenkopf.
Bereits in der Vergangenheit wurde durch antifaschistische Recherche offengelegt, dass Fraktionsmitglieder_innen der AfD Marburg Biedenkopf in Person des Ehepaar Dittmann sich in rechter Hetze übten. Das offene Spiel mit antisemitschen Stereotypen über offizielle lokale AfD-Kanäle ist allerdings neu.“