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AfD, JA und ihr Verhältnis zur Gewalt

Thursday, May 25th, 2017

Wie Recherchen der antifaschistischen Kampagne Stadt, Land, Volk offenlegten, fand am 29. April 2017 der Landeskongress der Jungen Alternative Hessen auf dem Haus der Marburger Burschenschaft Germania statt. Dass die Germania kein Naziproblem hat, sondern eines ist, darüber besteht längst Kenntnis.

Während der Dokumentation der Veranstaltung wurden Fotograf_innen zweimal von teils Vermummten mit Pfefferspray und Teleskopschlagstöcken bewaffneten Faschisten angegriffen.

In der Kreistagssitzung zwei Wochen später, am 12. Mai 2017, brachte der Kreisverband der AfD Marburg-Biedenkopf eine Resolution ein. Diese „verurteilt Gewalt als Mittel der politischen Auseinandersetzung und stellt fest, dass sie eine Bedrohung für die freiheitlich-demokratische Grundordnung ist.“ (AfD Marburg-Biedenkopf)

Wie ernst es der AfD Marburg-Biedenkopf darum ist, zeigt das Verhalten ihres Sprechers Eric Markert an der Kasse des REWE im Ehrlenring Center am Abend des 15. Mai 2017, kurz nach den Veröffentlichungen der Kampagne Stadt, Land, Volk eindrücklich: Dort war er in die Bedrohung einer vermeintlich linken Person involviert, in der Aussagen wie „Ich hätte jetzt Bock, Zecken zu klatschen!“ von ebenjenem fielen.

Christa Smaol, Sprecherin der Gruppe Merkava:
„Die Frage der Gewalt ist in der AfD wie auch in der JA eine taktische. Öffentlich wird sich von Gewalt distanziert, während man sich selber gern als Opfer dieser darstellt. Allerdings zeigen diese beiden Beispiele sehr gut wie es wirklich ist: Von einer JA-Veranstaltung aus machen Burschenschafter, AfD- und JA-Anhänger gemeinsam mit anderen Nazis Jagd auf Fotograf_innen und nach der Veröffentlichung hat der Sprecher des AfD-Kreisverbands Marburg-Biedenkopf nichts Besseres zu tun, als vermeintliche Ĺinke im Supermarkt zu bedrohen.

Wir fordern alle anderen Parteien im Kreistag Marburg-Biedenkopf dazu auf, ihren Umgang mit der AfD und ihren Funktionären in Fällen wie der Resolution gegen Gewalt vom 12. Mai zu überdenken und sich klarzumachen, mit wem man es hier zu tun hat!“